Self Care Sunday 23 – Warum es unserer Seele gut tut, manchmal in eine andere Rolle zu schlüpfen
Je nach geografischer Region herrscht in Deutschland gerade Ausnahmezustand. Wir tanzen im Karnevalskostüm auf den Straßen, trinken das ein oder andere Gläschen, bützen den hübschen Astronauten der gerade neben uns beim Straßenkarneval steht und genießen das Leben in vollen Zügen.
Aber warum überhaupt ist das so? Psychologisch lässt sich die Lust am Verkleiden recht gut erklären. Wir alle haben unsere festen Rollen im Alltag. Wir sind Mutter und Tochter, Arbeitskollegin, Freundin, Ehefrau. Morgens um 8 bringen wir das Kind in den Kindergarten, um um 8.30 Uhr im Büro zu sitzen. Um 10 ist das Team Meeting, um 12 gehen wir mit den Kollegen Mittagessen, am Nachmittag weitere zahlreiche Aufgaben am PC. Auf dem Weg nach Hause überlegen wir, was wir als Abendessen vorbereiten, gehen noch schnell im Supermarkt einkaufen und während wir zuhause kochen befüllen wir nebenher noch schnell eine Waschmaschine. Und wenn alle im Bett sind, sinken wir erschöpft aufs Sofa. Hallo Alltagsroutine!
Und auch wenn wir unser Leben und unsere Familie lieben und tief dankbar für unseren zumeist sorgenfreien Alltag sind, vermissen wir vielleicht das ein oder andere Mal eben doch diese kleine Freiheit – einfach mal tun, wozu wir Lust haben. Keine Pflichten, keine Reglementierungen, keine gesellschaftlichen Vorstellungen, wie wir zu sein haben.
Ein Karnevalskostüm ist immer auch ein bisschen unser Alter Ego
Während wir also in ein Kostüm schlüpfen, schlüpfen wir in eine andere Rolle. Und die hat trotzdem mehr mit uns zu tun, als wir vielleicht glauben, denn mit der Wahl unseres Kostüms bestimmen wir, wie wir sein möchten. Lieber die verspielte Meerjungfrau oder die feurige Hexe? Lieber das zarte Rehlein oder die sexy Krankenschwester? Damit haben wir die Gelegenheit, Verhaltensweisen an den Tag zu legen, die in unserer Alltagsrolle nicht toleriert würden oder Dinge auszuprobieren, die uns ansonsten eher peinlich wären.
Das ist ausgesprochen lustig und darüber hinaus gibt es den Raum, Neues auszuprobieren, das man sich im Alltag eben nicht trauen würde. Schließlich flirtet es sich als verführerische Meerjungfrau am Rande des Rosenmontagszugs schon deutlich einfacher, als im Business-Kostüm auf dem Weg ins Büro. Und auch wer generell schwieriger Kontakte knüpft, tut sich mit einer Verkleidung meist leichter. Das Gefühl „heute kann ich mal machen, was ich will“ wirkt häufig absolut befreiend.
Für Kurzentschlossene: Kostüm basteln und morgen den Rosenmontag genießen
Wir also finden: der heutige Self Care Sunday ist der perfekte Tag, um sich auch noch kurzentschlossen ein kreatives Kostüm zu zaubern und dann heißt es morgen am Rosenmontag: raus aus dem Haus, die ein oder anderen Konventionen vergessen und Spaß haben!
Und spätestens am Aschermittwoch ist der ganze Zauber vorbei. Dann beginnt die Fastenzeit und damit die Zeit der Reinigung, des Verzichtes, der Konzentration auf das Wesentliche. Auch das ist eine besondere Zeit, in der wir sehr viel über uns selbst lernen können.
In der Abwechslung liegt die Würze des Lebens
Am Ende liegt genau in diesen Gegensätzen die Würze des Lebens. Wer ständig asketisch lebt, wie in der Fastenzeit, versagt sich wahrscheinlich auch ein Stück Lebensfreude. Und wer permanent über die Stränge schlägt, wie in der Karnevalszeit, erlebt dadurch irgendwann keine echte Befriedigung mehr.
Daher wünschen wir dir am Aschermittwoch ein wenig Zeit zum Überlegen, ob du in dieser Fastenzeit bewusst auf etwas verzichten möchtest, und davor ausgelassene Karnevalstage mit jeder Menge Spaß!
Wenn du jetzt noch ein paar Inspirationen suchst, findest du auf unserem Youtube Kanal Mission Beautiful ein paar schöne Ideen.