Self Care Sunday 27 – Gegen Langeweile und schlechte Laune in der Selbst-Quarantäne – Teil 2
Langeweile und schlechte Laune sind zwei Begleiter, die in der Zeit der Selbst-Quarantäne schnell entstehen können. Aber man kann einiges dagegen tun.
Für Andere da sein
Wir können uns überlegen, wie wir jetzt Anderen helfen können. Damit zaubern wir nicht nur unseren Mitmenschen ein Lächeln aufs Gesicht, sondern fühlen uns auch selbst gut dabei. Forscher der Universität Yale haben herausgefunden, dass prosoziales Verhalten das Stressgefühl reduziert und damit positive Effekte auf die eigene Gesundheit hat.
Das Gute sehen
Den ganzen Tag nur Krisen-Nachrichten auf allen Kanälen? Kein Wunder, dass sich das auf unsere Psyche auswirkt. In einer Zeit, in der das Negative zu überwiegen scheint, gilt es, den Blick auch auf das Positive zu lenken. Das fällt umso einfacher, je mehr gute Nachrichten es gibt. Also am besten selbst auch tolle Fakten und Erlebnisse mit anderen teilen.
Hilfe annehmen
Wenn du dich übermannt fühlst von den Ereignissen, deine Sorgen nicht mehr allein oder mithilfe deines Umfeldes in den Griff bekommst oder anderweitige Probleme hast, dann ist wichtig zu wissen: du bist nicht allein. Es gibt viele tolle Hilfsangebote, die auch jetzt online oder per Telefon erreichbar sind.
Helfen
- Einkaufsservice für Nachbarn, die nicht aus dem Haus gehen sollen
- Kleine Läden vor Ort unterstützen – viele Geschäfte bieten eine kontaktlose Lieferung der telefonischen oder Online-Bestellungen an. Klar, der Supermarkt hat auch Schokolade und Käse, aber der kleine Laden vor Ort ist jetzt in der Krise besonders hart getroffen.
- Sich zum Reden anbieten – gerade, aber nicht nur, ältere Leute wohnen allein und haben oft niemanden zum Reden. Da wird eine Zeit, in der man nicht nach draußen und auf dem Weg mit anderen ein Schwätzchen halten kann, bald sehr einsam. Biete dich an, ruf deine eigene Oma, ältere Tante oder auch ältere Nachbarn an. Sie freuen sich sicher.
Positive Gedanken streuen
- Good Vibes – Auf Facebook, Instagram & Co geht’s mal wieder rund? Es wird gemeckert, gehatet und Fake News bahnen sich ihren Weg? Streue positive Gedanken. Ja, man sollte eine Krise ernst nehmen, aber man sollte auch die Lebensfreude hoch halten, so gut es geht.
- Unser direktes Umfeld energetisieren – Tipps & Tricks mit unseren Kollegen, Freunden und Familie austauschen. Wie lassen sich die Sorgengedanken minimieren und die Zeiten der Selbst-Quarantäne angenehm gestalten. Ganz egal, ob über Social Media oder persönlich am Telefon.
- Sich positive Nachrichten suchen – Wer immer nur wahrnimmt, dass die Regale mit den Nudeln leer sind, vergisst, dass bald Nachschub kommt weil die Läger voll sind und genug für alle da ist. Und vielleicht auch, dass alternativ Reis, Kartoffeln, Quinoa, Bulgur und Grünkern auch ganz gut schmecken. Wer immer nur die Anzahl der schwer Erkrankten liest, übersieht vielleicht, dass es schon Länder mit weniger Neuansteckungen gibt. Dass Medikamente neu auf ihre Wirksamkeit getestet werden und die Impfstoffentwicklung weiter voranschreitet. Die Fakten nicht aus den Augen verlieren ist wichtig. Aber eben nicht nur die schlechten – und dann diese positiven Nachrichten auch weiterverbreiten!
Sich selbst Hilfe suchen
Unsichere Zeiten, wie die aktuelle Krise, lösen in fast allen Menschen Ängste aus. Treffen diese Ängste auf bereits vorhandene problematische Situationen, dann kann es schwierig werden. Das ist beispielsweise der Fall bei Menschen, die ohnehin an einer Angsterkrankung oder Depression leiden und deren Gefühle durch die allgemeine Stimmung noch verstärkt werden. Das kann auch eine Familie sein, in der durch die aktuelle Situation aus Quarantäne, finanziellen Sorgen und Langeweile die Aggressivität steigt.
Du bist nicht allein
Erkenntnis Nr.1 ist: du bist nicht allein damit und es ist okay, Angst zu haben oder sich überfordert zu fühlen. Wenn du bemerkst, dass dich diese Angst über das normale Maß beansprucht oder dass die allgemeine Situation einen kritischen Kreislauf aus Langeweile und schlechte Laune anstößt und dich überfordert, dann such dir unbedingt Hilfe. Auch jetzt gibt es viele Angebote, die verfügbar sind.
Hilfreiche Kontaktpunkte zur Unterstützung
- Lesen gegen die Angst – die Zeitschrift Psychologie Heute hat online zahlreiche Artikel zusammengestellt, für die du nichts bezahlen musst, und die in der Zeit von Corona helfen können
- Frauen in Not – Das Hilfetelefon unter der Nummer 08000 116016 bietet Unterstützung für Frauen, die von jeder Form von Gewalt betroffen sind
- Beratung für Schwangere in Not – Die Telefonnummer 0800 404 0020 unterstützt
- Für Kinder und Jugendliche – Die Nummer gegen Kummer hilft weiter unter 116111
Hilfe suchen ist kein Zeichen von Schwäche
- Hier finden Eltern Rat – Die Nummer gegen Kummer hilft auch Eltern unter 0800 1110550
- Allgemeine Sorgen – Die Telefonseelsorge hilft weiter unter 0800 1110111
- Für ältere Menschen – Unter der Telefonnummer 0800 470 80 90 kann man täglich zwischen 8 und 22 Uhr miteinander sprechen. Alternativ kann man auch feste Telefontermine mit den Silbernetzfreund*innen vereinbaren.
Gut für sich und andere sorgen
Wenn wir Alle uns darauf konzentrieren, einen kühlen Kopf zu bewahren, gut für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu sorgen, ein bisschen Liebe in der Welt zu streuen und trotz physischer Distanz andere zu unterstützen, dann kann die nächste Woche nur gut werden.