Interview: Brustkrebs Früherkennung & Anleitung Selbstabtastung

Frauenlauf Berliner Krebsgesellschaft
Etwa 70.000 Frauen erhalten jedes Jahr die Diagnose Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Doch obwohl die Erkrankungszahlen kontinuierlich ansteigen, sterben heute weniger Frauen an Brustkrebs als noch vor 20 Jahren. Durch Fortschritte in der Diagnostik und Therapie haben sich die Überlebenschancen für die Betroffenen deutlich verbessert.

Beim Avon Frauenlauf bietet sich immer wieder die Möglichkeit sich für etwas Gutes einzusetzen und eure Solidarität für Brustkrebs-Betroffene zu zeigen. Schließlich ist der Avon Frauenlauf in Berlin der größte Spendenlauf für Brustkrebs-Betroffene in Deutschland. Pro Läuferin geht ein Euro der Teilnahmegebühr an die Berliner Krebsgesellschaft. Wir sprachen mit Frau Müller von der Berliner Krebsgesellschaft e.V. zum Thema Brustkrebsvorsorge und Heilungschancen beim Avon Frauenlauf 2019 in Berlin.

Wofür steht die Berliner Krebsgesellschaft?

Frau Müller: Die Berliner Krebsgesellschaft steht für Beistand und Aufklärung. Mit Beratung und finanzieller Unterstützung setzen wir uns für die Lebensqualität krebskranker Menschen ein. Angehörige gehören ausdrücklich dazu. In unseren Beratungsstellen finden alle ein offenes Ohr. Oftmals tut es den Betroffenen schon gut, einfach über die eigenen Sorgen reden zu können. Wir beraten und begleiten täglich in jeder Phase der Erkrankung und immer kostenfrei. Mittlerweile ist das an vier Standorten in Berlin möglich, damit der Weg für niemanden zu weit ist.

Wie häufig ist Brustkrebs?

Frau Müller: Etwa 70.000 Frauen erhalten jedes Jahr die Diagnose Brustkrebs. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das ist mindestens eine in jeder Yogaklasse oder in einer größeren Familie. Damit ist Brustkrebs mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Doch obwohl die Erkrankungszahlen kontinuierlich ansteigen, sterben heute weniger Frauen an Brustkrebs als noch vor 20 Jahren. Durch Fortschritte in der Diagnostik und Therapie haben sich die Überlebenschancen für die Betroffenen deutlich verbessert.

Der Slogan lautet „Durch Wissen zum Leben“. Geht Brustkrebsvorsorge uns alle an oder erst ab einem bestimmten Alter?

Frau Müller: Brustkrebsvorsorge geht uns alle an, sogar die Männer, denn jedes Jahr erkranken hierzulande auch etwa 700 Männer daran. Außerdem ist das Altern bei Brustkrebs auch nicht von ausschlaggebender Bedeutung, denn Brustkrebs erkranken junge wie alte Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 64 Jahre, aber fast 30 Prozent der betroffenen Frauen sind bei Diagnosestellung jünger als 55 Jahre. Deshalb sollten wir uns alle – ob jung oder alt – mit der Vorsorge und Früherkennung beschäftigen.

Bestehen grundsätzlich Chancen auf Heilung bei Brustkrebs?

Frau Müller: In den meisten Fällen sind die Heilungschancen gut, denn statistisch gesehen leben fünf Jahre nach der Diagnose noch 88 Prozent der Frauen und 78 Prozent der Männer. Allerdings gilt: Je früher die Krankheit entdeckt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Deshalb ist Brustkrebsvorsorge und Früherkennung so wichtig.

Welche Brustkrebs Früherkennungsmethoden gibt es?

Frau Müller: Es gibt die Tast- und die Röntgenuntersuchung. Ab einem Alter von 30 Jahren haben Frauen, die in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, Anspruch auf eine jährliche Tastuntersuchung der Brust durch ihren Frauenarzt. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren haben außerdem alle zwei Jahre Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie) in einer zertifizierten Screening-Einheit. Die Einladung hierfür bekommen die Frauen von der „zentralen Stelle“.

Ist das Abtasten zu Hause sinnvoll und worauf sollte man hierbei achten? Wann muss man zum Arzt?  

Frau Müller: Ja, zwischen den jährlichen Vorsorgeterminen ist es sinnvoll, selbst die Brust abzutasten. Auch Frauen unter 30 Jahren sollten einmal im Monat ihre Brüste auf Veränderungen hin untersuchen. Dabei sollte Frau auf Auffälligkeiten der Haut und der Brustwarzen und auf knotige Veränderungen achten. Bei Frauen zeigt normalerweise der Frauenarzt, wie das Abtasten der eigenen Brust genau funktioniert. Wer sich unsicher ist, kann außerdem auf unserer Webseite nachsehen. Außerdem bieten wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und weitere nützliche Hinweise zur Selbstuntersuchung.

Was bedeutet Ihnen der Avon Frauenlauf?

Frau Müller: Für uns ist der Frauenlauf in zweifacher Hinsicht von Bedeutung. Zum einen wird das Thema Brustkrebs und Früherkennung wieder in das Bewusstsein aller gerückt. Außerdem darf sich unser Verein jedes Jahr über Spenden zum Beispiel vom Hauptsponsor Avon und den Charity-Teams freuen, die wir wiederum für die Beratung und finanzielle Unterstützung von Brustkrebspatientinnen einsetzen.

Wie viele Charity-Teams werden in diesem Jahr an den Start gehen?

Frau Müller: Es sind in diesem Jahr 38 – so viele wie noch nie. Die Läuferinnen der Teams, häufig selbst betroffen, laufen und spenden, weil sie die Unterstützung von betroffenen Frauen als Herzenssache verstehen. Wer ihnen und uns helfen will, kann hier klicken und spenden.

Hier geht es zum Interview vor Ort beim Avon Frauenlauf 2019:


7 Kommentare zu “Interview: Brustkrebs Früherkennung & Anleitung Selbstabtastung

  1. Hallo zusammen,

    bei mir ergibt sich das Lösungswort Pink. Zudem sollten Frauen sich selbst ein Mal im Monat abtasten. Bleibt gesund!

  2. Hallo zusammen,

    bei mir ergibt sich das Lösungswort Pink. Zudem sollten Frauen sich selbst ein Mal im Monat abtasten. Meine Oma ist letzten an den Folgen einer Brustkrebserkrankung verstorben. Also Bleibt gesund!

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